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Experimental Film & Video Festival Zürich

Experimental Film and Video Festival Zürich
 

Specials

Alain Resnais - L'annèe dernière à Marienbad

186. L’année derniere a Marienbad, Alain Resnais, FR/IT 1961, 35mm, 94:00 min

Montag, 26. Mai 2014, 20:15h, Festivalkino Cinema Z3

L‘année dernière à Marienbad, das Meisterstück des kürzlich verstorbenen Alain Resnais, ist ein unwiderstehlicher Film - hat man ihn einmal gesehen, ist man nicht mehr dieselbe. Er bedeutete 1961 den Durchbruch des unbändig spielfreudigen Regisseurs und Filmbastlers Resnais. Er gewann den goldenen Löwen in Venedig mit diesem Klassiker der Nouvelle Vague, des unkonventionellen und vieldeutigen Erzählens. Der Film hat nichts von seiner einzigartigen Kraft eingebüsst und noch heute, über 50 Jahre nach seinem Erscheinen, wird darüber gerätselt, was denn eigentlich im gezeigten Kurort geschah.
Ein Mann (Giorgio Albertazzi) trifft eine Frau (Delphine Seyrig) in einem Hotel und ist sich nicht mehr sicher, ob sie letztes Jahr in Marienbad eine Affäre hatten. Alle werden ihre Antwort finden, glaubt Resnais, und jede Antwort habe ihre Gültigkeit. Das Enigmatische, das Spiel mit den Interpretationen ist also auch eine Einladung an das Publikum. Der Film ist spannend wie ein Thriller und atemlos verfolgen wir, wer was über die Vergangenheit behauptet. Für Resnais ist es ein Film über die Kunst der Überredung, der Eroberung, über die Begegnung - “un simple film d’amour”. Es ist auch ein Film über Raum und Zeit und gerade durch die Auseinandersetzung mit Zeit und Gedächtnis erlangte der Film etwas Zeitloses.

Alain Resnais, who has died aged 91 this year, was a director of elegance and distinction who, despite generally working from the screenplays of other writers, established an auteurist reputation. His films were singular, instantly recognisable by their style as well as through recurring themes and preoccupations. Primary concerns were war, sexual relationships and the more abstract notions of memory and time. (The Guardian)


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Katarina Schröter - The Visitor

187. The Visitor, Katarina Schröter, CH/D/NL 2013, 74:00

Dienstag, 27. Mai 2014, 18:30h, Festivalkino Cinema Z3

Zufällige Begegnungen in Mumbai, Shanghai und Sao Paulo: The Visitor ist ein filmisches Experiment. Keine der Szenen im Film wurde geplant oder geschrieben. Eine junge Frau, die Regisseurin selbst, wandert stumm durch die drei Metropolen, beobachtet und lässt sich vom Zufall treiben. Ohne mit den Menschen, die ihr begegnen zu sprechen, kommt sie drei Menschen überraschend nah: einem brasilianischer Taxifahrer, der seit 15 Jahren in seinem Taxi wohnt, einer erfolgreichen Marketingmanagerin in Shanghai und einem chinesischen Wanderarbeiter. Mit ihnen teilt die Regisseurin Zeit, Essen und Schlafplatz. Die Besucherin/Regisseurin bricht die Regel der Bezugslosigkeit im öffentlichen Raum, nimmt Bezug auf zu einzelnen Menschen, ohne die üblichen Höflichkeitsformen und Erklärungen, überhaupt ohne Sprache, dafür in Anwesenheit der Kamera. Was dann passiert, ist aussergewöhnlich. The Visitor lässt uns buchstäblich über die Schulter der Regisseurin auf verschiedene urbane Mikrokosmen blicken. Katarina Schröter hat einen ungewöhnlichen Dokumentarfilm von grosser visueller Intensität geschaffen, der gleichermassen durch seine formale Stringenz und tiefe Menschlichkeit überzeugt. Für die Kamera, die nicht zu stören scheint, sondern gewisse Dinge überhaupt erst sichtbar macht, gewann die Kamerafrau Paola Calvo den new berlin film award.


Katarina Schröters (1977) original plan was to become a journalist. For reasons of mistrust in objective report, she instead turned into a director, actress and author for theatre and experimental cinema. She discovered filming in public space as a way to report about stories of our time while creating them. rom 2010 till 2013 she worked at the company of the Neumarkt Theater Zurich as a director, author and actress. Her work has been shown in various international festivals.


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Architektur im Experimentalfilm

The Production of Space - Architecture as Site as Stage as Screen as Ruin as Movement

Part 1: Samstag, 24. Mai 2014, 21:30h, Outdoor Screening _ La Région Centrale, Michael Snow

Part 2: Donnerstag, 29. Mai 2014, 18:30h, Kurzfilmprogramm im Festivalkino Cinema Z3


Zusammengestellt von Simone Schardt & Wolf Schmelter

Ausgehend von einem Raumbegriff, der Raum sowohl als Produkt als auch als Produktion fasst, befragt das Filmprogramm die Verschränkungen und Brüche von wahrgenommenen, konzipierten und gelebten Räumen. Die filmischen Repräsentationen, die dabei an der Arbeit sind, rücken darin ebenso in den Blick wie ihre Leerstellen - die uneingelösten utopischen Versprechungen ebenso wie aktualisierte politische Forderungen.

Mit Filmen von Jane Crawford, Robert Fiore, Ana Hoffner, Judith Hopf, Dorit Margreiter, Rita Myers, Henrik Olesen, Natascha Sadr Haghighian, Wolf Schmelter, Michael Snow und Florian Zeyfang.


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Breaking Habits - Kooperation mit der Filmstelle

Dienstag, 27. Mai 2014. 20:15h, Festivalkino Cinema Z3

In bewährter Zusammenarbeit mit der Filmstelle der Universität/ETH Zürich wird auch in der diesjährigen Ausgabe der VIDEOEX ein Film im Rahmen des Filmstelle-Programms gezeigt.


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The Horror Night - Begotten

220. Begotten, Elias Merhige, USA 1991, 16mm, 78:00

Freitag, 30. Mai 2014, 00:00h, Festivalzentrum

Begotten ist einer der eigenartigsten Experimentalfilme des Horrorgenres – Susan Sontag nannte ihn einen der zehn wichtigsten Filme der Neuzeit. Begotten sei ein Rorschach-Test für das abenteuerlustige Auge; so lautet der Beschrieb des Filmkritikers Richard Corliss. Das Durchhalten dieser 75 Minuten voller Irritation und Chaos ist eine Überforderung aller Sinne aber auch eine Erfahrung der körperlich und geistigen Erschöpfung - und das ist toll. Ein Film wie Begotten lässt sich nicht so schnell wieder aus dem Kopf vertreiben, es braucht jedoch etwas Geduld und Offenheit ihn vollends dort hineinzulassen.
Begotten beisst sich unerbittlich in Auge und Ohr fest. Regisseur, Autor und Kameramann Elias Merhige benötigte dreieinhalb Jahre um diese auf 16mm Negativfilm aufgenommene Passion des Leidens fertig zu stellen. Drei davon, um den für die filmischen Spezialeffekte benötigten Optischen Printer zusammen zu basteln: Damit filmte er jedes Einzelbild unzählige Male ab, wodurch intensiv pulsierende Bildsequenzen entstanden, die wiederum zu einer hohen Abstraktion des Bildinhaltes führen. Ein Aufwand, der Merhige für eine Filmminute zehn Arbeitsstunden kostete. In den körnigen Bildern erkennt man oftmals kaum mehr als Umrisse von Formen und Schatten und ist gezwungen sich seine eigenen Bilder zu schaffen. Diese Orientierungslosigkeit verunsichert, weil weder auf ästhetische noch auf narrative Filmkonventionen zurückgegriffen werden kann. Genährt wird das zunehmende Gefühl des Horrors von der aufreizend unbeteiligten Geräuschkulisse, die den Fatalismus der Geschichte unterstreicht. Dass ein Gott Suizid begeht, Mutter Erde dessen Sohn zur Welt bringt und wilde Nomaden beide zu Tode misshandeln, scheint in Merhiges Universum als unvermeidlicher Lauf der Dinge akzeptiert zu sein. Wenn keine Regeln gelten, wird alles möglich.

E. Elias Merhige (*1964), is an American film director born in Brooklyn. He is best known to mainstream audiences for the 2000 film Shadow of the Vampire and to underground audiences for the cult-classic 1991 film Begotten. Merhige currently lives in Los Angeles, California.


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Kinderprogramm - Filme für Kinder

Mittwoch, 28. Mai 2014, 14.00h, Festivalkino Cinema Z3 AUSGEBUCHT (Gratisvorstellung für Schulen & Horte)

Sonntag, 01. Juni 2014, 14:00h, Festivalkino Cinema Z3

Willkommen zur Reise in eine neue Sehwelt. Hunde mit Ballonköpfen, eine Kracke mitten in der Stadt, seltsame Fische und sprechendes Gebäck: Experimentalfilme sind zwar selten für Kinder gemacht, dabei sind Kinder in ihrer Wahrnehmung häufig viel spielerischer und offener als Erwachsene. VIDEOEX präsentiert nun zum dritten Mal ein beliebtes Kinderprogramm aus lustigen und spannenden Experimentalfilmen, das den Kindern Einblicke in die Funktion und Geheimnisse von Kamera und Projektor gewährt.
Durch das Programm wird geführt.


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Hoax_Canular - Dominic Gagnon

216. Hoax_Canular, Dominic Gagnon, CAN 2013, Video, 95:00

Die Sehnsucht nach dem Systemwechsel hat ihre krasseste Ausformulierung im Weltuntergangsglauben. 2012, manche mögen sich erinnern, war da ein wichtiges Datum. Roland Emmerich ist deshalb auch dabei, wenn Dominik Gagnon sein Best-of der Weltuntergangs-YouTube-Clips zusammenstellt. Hoax_Canular ist eine kleine Offenbarung, brüllend komisch und doch sehr beredt über: a) den Emotionshaushalt der connected generation; b) die verschiedenen Stile und Ästhetiken des Webcam-Videos; c) die endlosen Spiralen der reflexiv-ironischen Selbstbelächelung unserer Tage. Gagnon beutet die Kids keinesfalls aus, weil sie sich nicht nur offensiv selbst präsentieren, sondern vor allem, weil sie sich aggressiv und mit beizeiten cleverem diskursivem Humor gegenseitig demontieren. Natürlich “glaubt“ niemand wirklich an das Ende, aber auf einen wahren Kern müssen Debatten ja schon lange nicht mehr rekurieren. Es reicht, eine Haltung vorauszusetzen, die bis auf ein paar Liebhaber der Johannes-Offenbarung kein Mensch vertritt. Ich habe lange nicht mehr so gelacht im Kino und könnte Dutzende Zitate bringen. Stattdessen beschränke ich mich auf eines: “Thanks for that / internet“. (Nino Klingler, www.critic.de)

Dominic Gagnon is an inventor, director, installer and active performer on the international scene. He considers cinema as a technique for measuring the immeasurable.


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