VIDEOEX

041. Embarkation

Bilder von stiller Bescheidenheit, von absichtsloser, sich nicht rechtfertigender Schönheit. Furchtlose Gebrechlichkeit und poetische Sensibilität im Angesicht von Verlust und Verschwinden. Sini Pelkkis Videoarbeit Embarkation erforscht die Beziehung zwischen bewegtem Bild und Standbild. Sie untersucht bis ins Detail das fast bewegungslose Szenario einer Frau am Waldrand.

042. The Wave

In The Wave wird ein archäologisches Schauen in Bewegung gesetzt: Ein Massengrab aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) öffnet und schliesst sich. 2011 stellen wir eine Kamera auf, wo neun Opfer nach ihrer Exekution durch Anhänger_innen Francos im Juni 1939 begraben wurden. Am ersten Tag der Ausgrabung trägt ein Bagger sorgfältig die obersten Erdschichten ab bis die Archäolog_innen auf einen Schädel mit einem Einschussloch stossen. Sie setzen ihre Arbeit von Hand fort. Skelette erscheinen und verschwinden: als ob ein starker Wind den Sand verweht und dabei die Ur-Wahrheit des Todes freilegt.

043. The Invisible World

Ein retro-futuristisches Pop-Setting ist die Bühne für eine Reflexion darüber, warum Objekte einen (emotionalen) Wert erhalten, der weit über ihrem Gebrauchswert liegt. The Invisible World setzt sich mit Materialismus und seiner Beziehung zur menschlichen Natur auseinander, indem die Künstlerin mit Home Movies, YouTube-Clips und Sci-Fi-Filmen demonstriert wie Menschen zunehmend dazu verführt werden ihre Unabhängigkeit aufzugeben in einer Welt, in der sich alles um die Steigerung der Produktivität dreht. Schliesslich ist es auch ein Film über die Vergänglichkeit und was mit all unseren geliebten Dingen geschieht, wenn wir selbst nicht mehr existieren. Kann Materialismus melancholisch sein?

Jury Prize Winner 2013

Statement of the Jury: In the film The Invisible World the method of image appropriation is used to reflect the obsessive accumulation of objects as a symptom of the discrepancy of human experience as the resource of "value" and the overwhealming, mechanical reproduction.

Durch die Aneignung von Bildern reflektiert The Invisible World die obsessive Akkumulation von Objekten als ein Symptom der Diskrepanz zwischen menschlicher Erfahrung als der eigentlichen Quelle von „Wert“ und einer überwältigenden mechanischen Reproduktion.

044. Dad's Stick

Ein Film voller Wärme und trockenem Humor. Ein Film über drei Objekte, die Tony Smith, der Vater des Filmemachers, seinem Sohn kurz vor seinem Tod zeigte. Zwei der Gegenstände wurden so häufig benutzt und sind so gänzlich von ihrer Geschichte durchdrungen, dass ihre ursprüngliche Form und Funktion beinahe ganz verschleiert sind. Ein drittes scheint auf Anhieb erkennbar, entpuppt sich jedoch als etwas völlig anderes. Dad‘s Stick untersucht über drei Objekte Erinnerungen an den Charakter des verstorbenen Vaters und an die Beziehung mit seinem Sohn.